„Die Bibliothek als Idee“ – Symposium zum Jubiläum am 12./13.09.2015
im und in enger Kooperation mit dem
in der Christinenstr. 18-19, Haus 8, D-10119 Berlin-Prenzlauer Berg (Anfahrt)
sowie an weiteren schicken Orten
- Programm
- Call for Papers zur Jubiläumsausgabe #28
- Über LIBREAS
- Unterstützung / Sponsoring
- Teilen und kommunizieren – offizieller Hashtag #L10J
2015 wird Open Access-Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas 10 Jahre alt. Das wollen wir mit einer Jubiläumsveranstaltung feiern. Das Symposium thematisiert inhaltlich angelehnt an den Titel der Zeitschrift (Library Ideas) die ideelle Seite der Bibliothek. Innerhalb des interdisziplinären Rahmens sollen vor allem kulturwissenschaftliche Forschungen die Bibliothek als Heterotopie in den Blick genommen werden. Die Bibliothek kann dabei einerseits als Metapher für das kulturelle Gedächtnis sowie als pars pro toto der zeitgenössischen Gesellschaft betrachtet werden. Das Charakteristikum der Institution Bibliothek ist die Spannung zwischen ihrem Ideal als gemeinnützige Sammlerin und Bewahrerin von als relevant eingestuftem Wissen und den Möglichkeiten der konkreten Praxis.
Die Ideale einer Bibliothek und die damit verbundenen Ziele werden in gesellschaftlichen und politischen Diskursen determiniert. Wäre die Spannung nur durch den Unterschied zwischen eigenem Anspruch und realisierbarer Praxis geprägt, würden Idee und Anwendung in einem engeren Verhältnis stehen und sich gegenseitig begrenzen.
Die Externalität der konkreten Vorgaben verunmöglicht jedoch diesen Abgleich häufig und birgt dementsprechend ein hohes Konfliktpotential für die Institution. Dadurch ergibt sich in der Bibliothekspraxis eine einerseits produktive, oft aber desillusionierende Situation des beständigen Scheiterns. Dieses Problem versucht die Institution durch die stetige Suche nach Ausgleich der Spannung zu lösen ohne sie jemals aufheben zu können. Entscheidend ist hier, dass die konkreten gesellschaftlichen und politischen Vorgaben selbst durch – oft divergierenden – Ideen davon geprägt sind, was die Institution Bibliothek eigentlich ist und was sie leisten soll. Anstatt also den wiederkehrenden Konflikt des Abgleichs zwischen Vorgabe und Praxis zu thematisieren, sollen im Symposium diese Ideen selbst hinterfragt werden. Woher kommen sie? Wodurch haben sie sich gebildet? Wie unterscheiden sie sich? Wer hat mit welchen Interessen Einfluss darauf? Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Ideen genauso ändern können wie die äußerlichen Umstände (Vorgaben, finanzielle Möglichkeiten, technische Bedingungen etc.). Idee und Realität, Tradition und Innovation treffen im Raum der Bibliothek in verschärfter und konkreter Weise aufeinander. Insofern können ihre umherirrenden Entwicklungen auch als temporäres Bild der zeitgenössischen Gesellschaft aufgefasst werden.
Wir laden mit unserem Symposium sehr herzlich ein interdisziplinäres Publikum ein, also nicht nur (Bibliotheks-)wissenschaftlerInnen, sondern alle an der Bibliothek als Idee Interessierten. Idealerweise werden die Ergebnisse in der darauffolgenden Ausgabe als Jubiläumsausgabe – hier geht’s zum Call for Papers – veröffentlicht, so dass neben der Veranstaltung und dem Anspruch des LIBREAS. Vereins, Workshops und Konferenzen abzuhalten zugleich eine neue Publikation entsteht.