„Die Bibliothek als Idee“ als Jahresgabe des Vereins. Übrigens auch für neue Mitglieder.
Mittlerweile müssten alle, die den LIBREAS-Verein so gewogen sind, dass sie sich zu Mitgliedschaften entschließen konnten, unseren Jubiläumsband Die Bibliothek als Idee als ihre Jahresgabe 2016 erhalten haben. Unter anderem auf Twitter jedenfalls gab es bereits sehr schöne Rückmeldungen wie diese:
Wir sind darüber naturgemäß mehr als erfreut. Das gilt auch für die Tatsache, dass sich hier wieder zeigt, wie die Neigung zum digitalen Kommunizieren nicht selten mit einer gleichermaßen großen Freude am gedruckten Publizieren verschmilzt.Wir erinnern uns an dieser Stelle zugleich an die 10. der #Siggenthesen:
Medienkonvergenzprognosen sind immer unsinnig. #Siggenthesen #10
Jede Disziplin hat einzelne zentrale Zeitschriften, die voraussichtlich auch demnächst noch nicht im Open Access veröffentlicht werden. Das ist aber kein Argument gegen den aktuell beobachtbaren Wandel – es werden auch noch Musikkassetten und Schallplattenspieler verkauft. Die Zukunft wird durch die Beteiligten gestaltet, somit beeinflussen wir die Gültigkeit unserer eigenen Prognosen. Da der Gestaltungsprozess grundsätzlich in einem Interessenwiderspruch stattfindet und der Diskurs dazu über weite Strecken von durchsetzungsgetriebener Rhetorik geprägt wird, ist es erforderlich, die eigenen Ziele und Interessen eindeutig und verständlich benennen zu können.
Betrachtet man die drei in der Wikipedia-Definition zum Begriff Medienkonvergenz erfassten Entwicklungslinien – Extinktion, Konvergenz und Koexistenz sowie Evolution – so werden tatsächlich zwei Dinge für den Digitalisierungsdiskurs deutlich: Erstens ist er viel zu stark auf die Extinktions-Linie fixiert, also auf die oft kaum belegbare Annahme, dass ein neues Medium ein bestehendes auslöscht. Zweitens gilt nicht zuletzt für das Feld der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation empirisch deutlich nachweisbar das Prinzip der Koexistenz medialer Formen, auch wenn individuelle Einstellungen davon mitunter abweichen. Der LIBREAS-Vorstand jedenfalls setzt gleichermaßen auf digitale und analoge Kanäle, denn beide erfüllen unterschiedliche und angemessene Funktionen für den Diskurs. Der vorliegende Band unterstreicht dieses Verständnis.
Auch wenn die zitierte Siggenthese die Differenzierung des Konzepts der Medienkonvergenz aus medientheoretischer Sicht ein wenig zu sehr vernachlässigt, so findet sich in ihrer Beschreibung doch eine in diesem Fall mediensoziologische hochrelevante Aussage, die man entkräften kännen wird:
Die Zukunft wird durch die Beteiligten gestaltet, somit beeinflussen wir die Gültigkeit unserer eigenen Prognosen.
Wir haben die Zeitschrift LIBREAS sowie den Verein ausdrücklich vor dem Horizont eines derartigen Verständnisses gegründet. Wir wollen die Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie ihre Kommunikationen und Diskurs aktiv gestalten. Und wir laden alle, die ähnlich denken, dazu ein, sich daran zu beteiligen. Dies ist selbstverständlich nicht an eine Vereinsmitgliedschaft geknüpft. Wer aber beitreten möchte, könnte keinen besseren Zeitpunkt wählen. Denn alle neuen Mitglieder erhalten als Begrüßung – solange der Vorrat reicht – ein Exemplar des gezeigten Bandes.